Geizhals.at-Analyse
Umsatzsteuerbefreiung bei PV-Produkten wirkt offenbar

Eine aktuelle Analyse zeigt die Preis- und Nachfrageentwicklung. Demnach wurden Balkonkraftwerke, Energiespeicher, Solarmodule & Co. im Jahresvergleich günstiger, wodurch das Interesse steigt.

Immer mehr ÖsterreicherInnen entscheiden sich für die Installation von Photovoltaikanlagen, um nicht nur nachhaltigen Strom zu erzeugen und ihre Unabhängigkeit von den volatilen Energiemärkten zu erlangen, sondern auch, um mittel- bis langfristig Kosten zu sparen. Um die Klimaziele zu erreichen, ist der rasche Ausbau erneuerbarer Energiequellen eine wichtige Maßnahme. Als Investitions-Anreiz hat die Bundesregierung seit Jahresanfang den Kauf und die Installation von privaten PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 35 Kilowatt-Peak (kWp) umsatzsteuerbefreit.

Aus diesem Anlass hat sich die unabhängige Preisvergleichsplattform Geizhals.at angesehen, wie sehr diese Maßnahme die Preis- und Nachfrageentwicklung von PV-Produkten in Österreich beeinflusst hat. Für die vorliegende Analyse wurden die Suchanfragen und Durchschnittspreise auf Geizhals.at im Vergleichszeitraum März 2023 bis März 2024 herangezogen.

Zunehmende Nachfrage nach Balkonkraftwerken 

Balkonkraftwerke, die ohne viel Aufwand im eigenen Haushalt installiert werden können, erlebten im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom. Gemessen an den Suchanfragen auf Geizhals.at erreichte die Nachfrage nach Balkonkraftwerken im Jänner 2024 ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Jahresvergleich zeigt sich ein insgesamt positiver Nachfrage-Trend. "Die Nachfrageentwicklung auf Geizhals.at untermauert, dass das Interesse an Balkonkraftwerken sehr stark ist und die VerbraucherInnen zunehmend nach klimaneutralen und finanziell attraktiven Lösungen zur eigenen Stromerzeugung suchen", erklärt Markus Nigl, Vorstandsvorsitzender von Geizhals.at.

Der Durchschnittspreis eines Balkonkraftwerks fiel im Zeitraum Jänner bis März 2024 von 758 Euro auf 709 Euro (minus 6 Prozent), während im Jahresvergleich sogar ein Preisrückgang von 32 Prozent verzeichnet wurde.

Stetiger Preisrückgang bei Energiespeichern

Eine ähnliche Entwicklung ist laut den aktuellen Erhebungen von Geizhals.at auch bei den Energiespeichern zu erkennen. Seit Mitte letzten Jahres zeigt sich ein kontinuierlicher Nachfrageanstieg, mit einem lediglich kurzzeitigen Einbruch im November 2023. Im Jänner 2024 schoss die Nachfrage verglichen zum Vormonat rapide nach oben (plus 168 Prozent), bevor sie bis März 2024 wieder leicht zurückging (minus 8 Prozent). Was die Preisentwicklung betrifft, so befindet sich diese seit April 2023 auf einem einen konstanten Abwärtstrend. Kostete ein Energiespeicher auf Geizhals.at damals noch durchschnittlich 7.701 Euro, so waren es im März 2024 nur noch 4.833 Euro. Das entspricht einem Preisrückgang von 37 Prozent.

Solarmodule: Deutlicher Nachfrageanstieg bei sinkenden Preisen

Im Jänner 2024, nach Wegfall der Umsatzsteuer, verzeichneten Solarmodule einen extremen Nachfrageanstieg (plus 238 Prozent). Mittlerweile ist die Nachfrage wieder etwas geringer. Was den Preis betrifft, so ist dieser im März 2024 verglichen zum April im Vorjahr von 927 auf 491 Euro gesunken, was nahezu einer Halbierung (minus 47 Prozent) entspricht. Am günstigsten waren Solarmodule interessanterweise im Jänner 2024 als die Nachfrage am höchsten war.

Nachfrage und Preisentwicklung bei Wechselrichtern

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei Wechselrichtern ab, die ihren Nachfragehöhepunkt ebenfalls im Jänner 2024 hatten. Der Durchschnittspreis fiel innerhalb eines Jahres um minus 41 Prozent, von 2.178 Euro auf 1.286 Euro.

"Traditionell wäre der Höhepunkt der Nachfrage nach PV-Produkten erst im Frühjahr zu erwarten. Aufgrund des Wegfalls der Umsatzsteuer konnten wir jedoch bereits im Jänner einen signifikanten Anstieg durch Vorzieh- und Nachholkäufe verzeichnen. In Deutschland ist dies nicht zu beobachten. Dort war die Nachfrage im Jänner vergleichsweise gering und steigt erst jetzt saisonbedingt an", so Nigl.

www.geizhals.at

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